Luxusbahn ins Klein-Brambrüesch

Am 19. Mai 2019 stimmt die Churer Bevölkerung über den Investitionsbeitrag von Fr. 30,5 Mio. an die BCD AG ab. Die Gondelbahn ab Känzeli ist nicht mehr tragbar und muss bis im Jahr 2026 ersetzt werden. Eine neue Bahn ab Känzeli mit 8er-Gondeln kostet gemäss Studie maximal Fr. 14 Mio. und ist aus meiner Sicht genau das Richtige für ein Naherholungsgebiet wie Brambrüesch. Leider wollte der Gemeinderat nicht beide Varianten zur Abstimmung bringen, wie dies von 8 Gemeinderätinnen/Gemeinderäten vorgeschlagen wurde. Er will nämlich die Luxusvariante. So soll die erst vor 12 Jahren neugebaute Pendelbahn der neuen Direktverbindung weichen und für Fr. 1 Mio. abgerissen werden. Dies obwohl sie noch eine weitere Lebensdauer von 20-30 Jahren hat. Brambrüesch hat insbesondere in den Sommermonaten an Attraktivität zugelegt. Doch leider ist es noch immer ein Fass ohne Boden. Jährlich werden seitens der Stadt Fr. 900’000 investiert. Diese Beiträge sollen neu wegfallen. Allerdings bezweifelt sogar unser Stadtpräsident, dass die Beiträge zukünftig wirklich wegfallen. Es sei ein Versuch, die Beiträge zukünftig abzuwenden, indem die BCD AG einen kostendeckenden Betrieb gewährleistet. Fast alle kleinen Skigebiete schreiben rote Zahlen. Daher ist es naiv zu glauben, dass Brambrüesch in Zukunft schwarze Zahlen schreibt nur aufgrund einer Direktverbindung. Die Stadt wird daher auch zukünftig Beiträge leisten müssen. Weiter kommt die Bergstation nicht wie ursprünglich vorgesehen auf dem Riedboden (beim Skilift) zu stehen, sondern genau neben der heutigen. Die Touristen müssten also nach einer komfortablen Fahrt in der 10er-Gondel entweder in das klapprige Tschu-Tschu-Bähnli sitzen oder im Langlaufschritt zum alten Bügellift gelangen. Das wäre einer Luxusbahn nicht würdig. Fakt ist: Bei einer Ablehnung ist Brambrüesch nicht tot! Die günstigere Variante liegt ja bereits vor und wäre wohl unumstritten. Deshalb lehne ich den Investitionsbeitrag an die BCD AG entschieden ab, damit die vernünftige Lösung für Brambrüesch gebaut wird.

Marco Kalberer, Chur